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Historie im neuen Glanz

Abreißen, „Verschlimmbessern“ und öffentliche Gelder in den Sand setzen, dass es auch anders geht sieht man heute am ehemaligen „Gasthof zum Grünen Baum“, im Volksmund liebevoll „Türmchen“ genannt. Mit privaten Investitionen hat Michael Krüger, Firmenchef der „KRÜGER Metallhandel GmbH“ mit Sitz am Pottack, in Wiesenau, den einst, Anfang des 20.Jahrhunderts erbauten Gasthof, neu sanieren lassen. Dieser kaufte Ende des Jahres 2015 das Objekt, welches noch bis ins Jahr 2007 intensiv als Gaststätte genutzt wurde, mit dem Ziel dieses wieder neu herzurichten.

Sanierung des Gasthofs im Sommer 2019Gasthof im Oktober 2019

 

 

 

 

 

 

 

So erstrahlt dieses heute im neuen Glanz, angelehnt an den ursprünglichen Zustand von vor ca. 100 Jahren. Mit neuen Materialien rekonstruiert, wie u.a. glasierte Dachsteine und dreifach verglaste Fenster, verspricht die Außenfassade mindestens ein weiteres Jahrhundert zu überdauern. Viele Schäden, welche Regen und Feuchtigkeit vom Dach bis zum Fundament über die Jahre hinterließen, konnten beseitigt werden. So gab es u.a. viel Arbeit im Saal, denn Schüsseln und Wannen auf dem Dachboden konnten nur teilweise das Regenwasser, welches durch das marode Dach eindrang, auf die Dauer abfangen. Bei den Innenarbeiten wartet jedoch noch jede Menge Arbeit, wie mir Michael bei einem Rundgang zeigte. Abgesehen von einer grundhaften Sanierung des Saals ist im Pattere noch fast alles beim Alten. Im Obergeschoß fand bereits eine umfassende Entkernung statt. Hier sollen vier Pensions-Zimmer, inklusive Sanitäranlagen geschaffen werden. Des Weiteren soll hier auch eine umfangreiche Wärmedämmung eingebracht werden. So war z.B. die Saaldecke lediglich mit einer Strohauflage isoliert, auf welcher sich eine dünne Schicht aus einer Mischung von Getreidespreu und Sand befand – kein Wunder, dass der Saal in der kalten Jahreszeit kaum warm zu bekommen war. Saal und Gastraum, welcher eine neue Theke bekam, können auf Anfrage von den Bürgern bereits wieder für Veranstaltungen gebucht werden. Wie mir Michael verriet beanspruchten alle bisherigen Arbeiten ungefähr eine fünfstellige Summe im obersten Bereich, was nach Abschluss der Innenarbeiten sich gewiss noch um Einiges erhöhen dürfte. Man kann jedoch jetzt schon sehen, was machbar ist, wenn sich ein Bürger mit Liebe zu seiner Heimat, der Historie seines Heimatortes annimmt. Die „alten“ Ziltendorfer wissen es zu schätzen, wie u.a. Wilmar Reiher, welcher im Vorbeifahren auf der Oderstraße lobende Worte fand und meinte „…ist doch schön geworden…

"Gasthof Zum Grünen Baum" um 1930Gaststätte "Grüner Baum" 2004

 

 

 

 

 

 

 

Michael ist nun schon der fünfte Besitzer in der ungefähr 110jährigen Geschichte des Gasthofes, nach seinen Vorgängern Ernst Krüger (kein Verwandter), Emil Redlich, Walter Lehmann, sowie zuletzt Dietlinde und Holger Eisenbrandt. Geschichte bewahren ist eine feine Sache, auch wenn Michael, nach seiner Aussage, das neue Haus nun in „Gasthof zum Turm“ umbenennen möchte, worüber man geteilter Meinung sein kann.

Artikel und Fotos: _webmaster

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29. November 2024 @ 19:28